Nachdem ich am 16. April zwecks Medikamente, „Diagnose“ und Test in der Covid-Praxis in Lübars war, ging es heute noch einmal mit dem Rad dorthin: zwecks Kontrolle -und- ich sah zum ersten Mal wieder eine Praxis von innen, denn mein Test war negativ ausgefallen. Bei mir wurde ein großes Blutbild bestimmt, vielmehr konnte man ja nicht machen. Das Antibiotika bekommt mir gut, auch hier kann man derzeit nicht viel mehr machen. Jetzt hilft nur noch: (hoffentlich) auskurieren!
3 Stunden pure Radfahrt (natürlich mit vielen Pausen und zwischendurch laufen) gingen heute erstaunlich gut! Aus diesem Grund bin ich auch heute noch ein wenig am Hermsdorfer See rum gefahren. Einfach ein bisschen Frühling in der Natur erleben. Die Fotos sind nicht dolle, mein altes iPhone gibt nicht mehr viel her. Jetzt wird es sowieso Zeit für ein neues Smartphone, aufgrund der aktuellen Lage…
Nachtrag: nach dieser Tour bin ich in einen 12 Stunden Tiefschlaf gefallen…
Nachdem ich am 8. April nach langer Selbst-Isolation zum ersten mal wieder draußen war und ich mich in der letzten Woche mehrmals mit dem Rad geübt habe, ging es heute auf eine insgesamt ca. 25km Strecke nach Lübars (hin- und zurück plus einmal „Dorfteich umrunden“), aber nicht der Sportlichkeit wegen, sondern weil ich über die Medien erfahren habe, das es dort eine gute (und erste?) so genannte „Covid-Praxis“ geben soll. Danach hatte ich die letzten Wochen schon vergeblich gesucht, nur kannte ich das Stichwort „Covid-Praxis“ da noch nicht. Das kann ich mit meinem Gewissen vereinbaren, denn dort ist Schutzausrüstung vorhanden, was ja derzeit Mangelware im Gesundheitswesen ist.
Lange hatte ich jetzt nach einem Arzt gesucht, der mich trotz (scheinbarer) Lungenentzündung behandelt. Da ich jetzt schon so lange warten musste (und derzeit Angst vor einer Krankenhausbehandlung habe), wird es nun höchste Zeit und für mich war klar: ich muss die Strecke mit diesem Behelfsrad, welches ich mir kurz vor Lockdown noch zulegen konnte: irgendwie schaffen! Die Lungenschmerzen und schlecht Luft kriegen -durch die Anstrengung- waren bei Beginn der Tour unglaublich schwer auszuhalten, aber nach gut einer halben Stunde wandelte sich das in „besser Luft kriegen“ und wirkte befreiend!
Heute gegen 5 Uhr sagte mir also nicht Fuchs und Hase Gute Nacht sondern es begrüßte mich auf dem unter diesen Umständen doch fast zweistündigen Weg nach Lübars der Waschbär zum Guten Morgen, der gerade einen Spaziergang aus dem Haus machte. Leider habe ich kein bäriges Foto. 6 Uhr machte die Praxis auf, ich musste mich also sputen! Es wurde endlich (von mir) ein erster Covid-19 Test gemacht, wobei das vom Zeitpunkt her eh schon viel zu spät war. Zum würgen, sag ich euch! Aber: endlich Antibiotikabehandlung. Wenn es anschlägt, hab ich Glück!
– vor der Praxis
Es war heute also mehr Qual als Wahl, aber es tat trotz vieler Unterbrechungen mit Hustenanfällen und schlecht Luft kriegen sehr gut, nicht nur an der Luft, sondern auch im JWD zu sein, wo schon der Frühling vor den Toren Berlins Einzug hält! Unbeschreiblich!
Die Fotos vom heutigen Tag sind nicht sonderlich gut, ich habe hier noch mein altes iPhone, das muss ich bald mal mit einem neueren ersetzen, damit ich als Anreiz auch schöne Fotos von meinen Touren machen kann! 🙂 P.S. Dieses Rad ist es nicht! Es bringt mich zwar derzeit gut von A nach B, aber wenn ich das erweitern möchte, braucht es dafür unbedingt ein taugliches Tourenrad!
Ich habe wirklich beschissene zwei Tage hinter mir, zum zweiten Mal in Folge (20. März) und das auch noch so kurz hintereinander. Beim ersten Mal war ich überzeugt, keinen Notarzt anzurufen, die Scham war zu groß, das „Outbreak-Leute“ der Nachbarschaft mitteilen, das es mich evtl. erwischt haben könnte. Dazu die Angst vor dem Krankenhaus und der Intensiv, was evtl. damit los getreten werden könnte. Und was, wenn ich es nicht habe und ich es mir dann wohlmöglich noch im Krankenhaus hole, wo es kaum Schutzkleidung gibt. Oder ich hab es sogar und stecke Krankenhauspersonal an. Das schien mir alles riskanter, denn das waren mir einfach zu viele Konjunktive.
Diesmal aber war es so ernst, das ich nach Jahren wieder Kontakt zu meinem Bruder aufnahm, um ihn zu fragen, ob ich ihn auf meine Notfallliste setzen kann. Fünf Tage nach meiner ersten Radtour war ich diesmal kurz davor, mich wegen Atemnot abholen zu lassen, tat es aber wieder nicht; auch aus Angst vor Abweisung, schließlich konnte ich mich auch nicht frühzeitig testen lassen, weil es für Berlin eine Statistik mit beginnender Pandemie gibt, in der ich demzufolge nicht vorkommen kann. Ich hatte noch nie solch Angst in meinem Leben. Ich bleibe also beim altbewährtem Motto: „Hilf dir selbst, sonst hilf dir keiner“.
Und weil ich Luft brauche, aber Spaziergänge nicht schaffbar für mich sind, habe ich mich heute wieder auf das Rad gesetzt und bin erneut im Schneckentempo den Pankeweg (Pankow & Gesundbrunnen) lang gefahren und immer dort, wo ich nicht auf Menschen traf.
– nahe an der Bibliothek an der Panke in Gesundbrunnen
Vielleicht ist es idiotisch, aber ich kann mir nicht vorstellen, das es mir schaden kann. So lange ich im Slow-Modus unterwegs bin und auch so, das ich es körperlich gut schaffen kann, sehe ich darin nur Positives. Ich habe zwar anfangs immer bestialische Lungenschmerzen und ein Brennen, das wird aber nach kurzer Zeit Rad fahren dann sofort wieder besser. Weil die Lungen sich halt auch anstrengen müssen. Ich fühle mich einfach nur lost (und damit völlig allein gelassen), aber ich habe mir geschworen, in Bewegung zu bleiben und die Lungen jeden Tag mit viel Sauerstoff zu versorgen. Jammern ist nicht, sondern Zähne zeigen!
Das ich heute auch noch diesen „Seiltanz“ vor die Linse bekam, stimmte mich sehr nachdenklich und passt leider gut zu meiner momentanen Lage:
– Koloniestraße
Ungefähr 2 Stunden war ich unterwegs. Super langsam natürlich und mit vielen Pausen, aber immerhin!
Heute ging es mir seit Januar bzw. Februar zum ersten Mal wieder etwas besser und nachdem ich fast 3 Wochen in der Bude hockte bzw. mit dem Laptop im Bett lag, führte mich mein Behelfs-Drahtesel ohne festen Fixpunkt in die Pampa nach Pankow; bis zur Stadtgrenze von Berlin.
Vorgenommen hatte ich mir eigentlich nur, in den Nachbarkiez zu fahren, in der Hoffnung, dort ein paar ruhige Ecken zu finden. Kreuz und quer durch Nebenstraßen, weil mir die Hauptstraßen zu belebt waren, fuhr ich planlos über Stock (und Stein) und über Kopfsteinpflaster in Richtung Norden und fand mich irgendwann in Blankenfelde wieder, fast an der Grenze zu Brandenburg und im nördlichsten Zipfel von Pankow. Als mich erste Reiterhöfe und dörfliche Architektur begrüßte, wusste ich, das dies genau richtig für den heutigen Tag ist.
Nicht nur frische Landluft, mir begegneten auf den Wald- und Wiesenwegen fast keine Menschen, außer Pferden samt Reiter und ein paar Gassi-Gehern war ich allein mit der Natur und der „anderen“ Stille, wie sie derzeit in Mitte durch den Lockdown vorwiegend herrscht. Richtig gute Tage gab es lange nicht mehr für mich, aber dieser hier, der war sehr schön, den ich, gepaart mit etwas Freudentränchen (das nochmal erleben zu können), in vollsten Zügen genossen habe.
Wie meine reale Route war, kann ich so genau gar nicht sagen. Was ich jetzt nach Auswertung weiß, das meine gesamte Strecke an die 20 bis 25 Kilometer (hin und zurück) betraf und das ich beim Tegeler Fließtal nähe Kalkstuffgelände und mehr Richtung Arkenberge gelandet war. Bis zum See hatte ich es leider nicht geschafft Irgendwann aber, beim nächsten Mal!
– eine kleine Imkerei
P.S. Meine Fotos sind nur „Mittel zum Zweck“. Ich kann nicht ohne. Rad zu fahren, worauf ich mich mit allen Kräften konzentrieren musste, war zu anstrengend, da hat man keinen Nerv mehr auf „schöne Fotografie“.
Wir haben heute Sonntag. Vorgestern hatte ich einen Zusammenbruch, ich bekam erstmals Fieber und Schüttelfrost nach über 30 Jahren und ich kann nur sagen, es kam nach ca. 8 Wochen krank sein mit Lungen- und Brustkorbschmerzen gegen Nachmittag wie eine Lawine und so urplötzlich. Es hat mich derartig erschlagen, ich hatte Angst, mich schlafen zu legen…Über den Rest möchte ich nichts weiter schreiben, weil ich das nicht mehr so nah an mich ran lassen möchte, das war einfach zu schlimm…
Noch immer verdränge ich, das es Covid-19 sein könnte (ich weiß um meinen Kontakt aus dem Gesundheitswesen), kann es aber eben auch nicht ausschließen. Wie auch, getestet werde ich nicht und Ärzte gibt es auch nicht, die mit solchem Atemwegsinfekt behandeln. Ich mach das also alleine mit mir aus. Die Mail an meine einst gedachte neue Hausärztin wird auch nicht beantwortet. Also ist jetzt ganz viel Selbstfürsorge angesagt!
Eigentlich war am 20. März der Tag, an dem ich mich in Selbst-Iso begeben wollte. Bis dahin war ich noch gezwungen (worden), Ämter- und Behördensachen zu klären, alles maskenlos. Ich wurde mit einer Ausnahme von allen belächelt und mir wurde gesagt, dass das bestimmt nur ne Grippe ist. Ich glaube aber immer mehr, das es eine Lungenentzündung ist, denn diese zerdrückenden Brustkorbschmerzen sowie das tiefe Brennen in den Lungen hat nichts mit Grippe zu tun. Ich bin (wie jeder andere, der derzeit alleine in seiner Wohnung sitzt) tatsächlich so richtig am Arsch!
Genötigter Spaziergang in Covid-Zeiten mit Lungenerkrankung
Noch mehr am Arsch war ich, weil ich heute einem Kumpel noch kontaktlos etwas übergeben musste. D.h., ich habe HAD-bedeckt zu diesem laufen müssen, weil Fahrrad nicht ging und ÖPNV für mich tabu ist. Ich hatte noch etwas von ihm, was ich ihm eh zurück geben wollte und eigentlich wäre es mir lieber gewesen, er hätte es von mir abgeholt. Aber: ich hatte schon eine böse Email erhalten und auch so ist er mehr der Typ, der ständig Verschwörungserzählungen anhängig ist. Ich frage mich, wie das mit der Pandemie für ihn werden wird (bzw. unsere Kumpelschaft, die jetzt auf der Kippe stehen könnte). Er ging auch schon die letzten Wochen davon aus, das ich nur eine schwere Erkältung habe und das ich nur Panik und Paranoia schieben würde; er hatte mich vor dem 20. März sogar noch gegen meinen Zweifel „ganz mutig“ in den Arm genommen, um scheinbar zu zeigen, „wie stark er ist“ und welche „wahnhaften Züge mich so ängstlich machen“. Das übliche, subtile Verhalten halt, wie es klassische Veschwörungsideologen oft an den Tag legen, dabei ist das deren Angst.
Der Weg zu ihm (und zurück) hat Stunden gedauert und es gab immer mal wieder Momente, wo ich überlegt habe, mich einfach auf die Straße zu setzen, weil ich einfach nicht mehr konnte. Arme hoch, wenn ein RTW vorbei fährt? Ich fühlte mich von Kraft und Energie wie komplett ausgesaugt – so von jetzt auf gleich war auch die letzte Kraft mit einem Mal weg. Ich empfand nur noch eine tiefe Schwere, die auf den Körper drückte und kleinste Kraftanstrengungen waren kaum noch kontrollierbar für mich. Einfach nur vom langsamen gehen. Ich konnte gar nicht so viel atmen, wie ich für diese Kraftanstrengung des Spazierens gebraucht hatte. Und ich musste noch meine Treppen hoch! Da weint man einfach nur noch.
Bei ihm um die Ecke ist ein Park, wo ich erstmal Pause gemacht habe. Dort war kaum eine Menschenseele. Ein Foto von einem Eichhörnchen habe ich noch gemacht. Mein Highlight des Tages. Da hab ich sicherlich auch gut ne Stunde gesessen, um den Weg dann auch wieder nach Hause zu schaffen. Dieser Gang war wirklich Horror. Und überall auf der Straße waren Menschen versammelt, die auch einem Spaziergänger keinen Platz machten und ich jedes mal die Seite wechseln musste. Das hat mich zusätzlich Kraft und Atem gekostet, zum kotzen. Einfach nur zum kotzen!
Für mich steht fest: das, was ich aus freien Stücken schon am 20. März beginnen wollte (Selbst-Iso), wird ab heute für mich Programm. Meine Nachbarin ist so lieb, sie kauft für mich ein, ob Apotheke oder Lebensmittel. Sogar eine Rolle Klopapier hing letztens an meiner Tür (weil Klopapier ausverkauft war). Sie kümmert sich wirklich sehr fürsorglich und aufmerksam um mich. Ich bin nicht am Arsch! Was für ein Trost!
Nachtrag: Ich habe ihn auf der 1. großen Corona-Rebellen-Demo in Berlin am 1. August 2020 gesehen! Natürlich nicht mittendrin, sondern ganz klassisch am Rande, so das niemand über ihn behaupten könne, er wäre mitgelaufen und Verschwörungsideologe. Genau das passt zu ihm, so ist er schon immer gewesen. Immer so, das er sich „überall rauswinden kann“. Ich bin es so leid um Menschen, die keine Haltung und keinen Arsch in der Hose haben und einfach nur bemitleidenswerte Opportunisten sind. Als ich ihn im April zwecks Hilfe/Rat anrief, wo es mir so schlecht bzgl. Atemnot und Herzrasen/Herzstolpern ging, schrie er mich an, das ich mir das alles nur einbilden würde und ich ein Hypochonder wäre. Da legte ich einfach auf. Für mich war hier die Grenze überschritten. In einem späteren Telefonat (er rief mich 2021 nochmal an) stritt er das alles ganz typisch ab. Ich habe mir geschworen, ich gebe keine Kraft und Energie mehr für Menschen (im privaten) aus, die Verschwörungsmythen anhängig sind. Letztendlich gehe ich dabei drauf und dafür ist mir mein Leben zu wertvoll. Ich möchte in keinen Märchen leben, sondern in der Realität, die ich mir schön gestalten möchte, statt immer nur mit Misstrauen durchsät zu sein. Wenn er wüsste, bei welchem „Medium“ ich heute bin, hätte sich das spätestens wohl auch jetzt (für ihn) erledigt. Muss man ziehen lassen. Ist so.
Subtile Nötigung, egal von wem, ist ein perfides Mittel der Macht und Kontrolle, was zu Schuldgefühlen führen soll. Das lasse ich nicht mehr zu!